12. Januar 2024
Bauen ist teuer
Im November stiegen die Baupreise für Wohngebäude im Jahresvergleich um 4,3%.
Die Baupreise für den Neubau von Wohnhäusern stiegen im November 2023 im Vergleich zum November 2022 um 4,3%. Die Preisangaben beziehen sich auf die Bauleistungen am Bauwerk inklusive der Mehrwertsteuer. Hierbei stiegen die Preise für Rohbauarbeiten um 1,5%. Heizanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen (z. B. Wärmepumpen) wurden um 9% teurer, Wärmedämm-Verbundsysteme stiegen um 7,1%.
Den größten Anteil am Gesamtindex haben die Betonarbeiten (- 1,3% im Jahresvergleich) und die Maurerarbeiten (+ 3,3%). Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten verteuerten sich um 4,6%, Erdarbeiten um 6,2%. Die Kosten für Zimmer- und Holzbauarbeiten sanken um 1,9%, Ausbauarbeiten stiegen um 6,5%, Tischlerarbeiten um 5,5%.
Das Statistische Bundesamt gibt die Erhöhung der Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) mit 6,6% an.
Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen seit November 2022 um 4,3% und für gewerbliche Betriebsgebäude um 3,7%.
Der Straßenbau verteuerte sich im gleichen Zeitraum um 6,4%.
Quelle; Destatis, 10.01.2024
Für die ohnehin darbende Baubranche können wir noch keine Entwarnung geben. Je höher die Preise steigen, umso weniger Menschen können sich einen Neubau leisten. Da auch die allgemeine Teuerungsrate weit oberhalb des Inflationsziels der Europäischen Zentralbank liegt, hier ragt vor allem der deutliche Anstieg der Lebensmittelpreise um 4,5% im Dezember 2023 heraus, stehen die tatsächliche und vor allem die gefühlte Inflation dem Eigenheimtraum vieler Menschen im Weg. Wir hoffen, dass der eintretende Basiseffekt in der Inflationsberechnung die Teuerung bremst und steigende Einkommen die wirtschaftlichen Aussichten verbessern. Dem Stimmungswechsel, hin zu einer deutlich positiveren Entwicklung, steht jedoch die politische Situation mit den höchsten Steuereinnahmen in der Geschichte und dem dennoch gestiegenen Haushaltsdefizit von 91,5 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen 2023 entgegen. Die Stimmungslage der Bevölkerung, die ihre Langfristplanungen nicht unerheblich beeinflusst, bleibt weiterhin fragil.
Ihr MKM-Team