14. Februar 2024
ifo Geschäftsklimaindex sinkt
Die Stimmung der deutschen Unternehmen ist im Dezember gefallen
Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im Dezember eingetrübt, der ifo Geschäftsklimaindex sank auf 86,4 Punkte, nach 87,2 Punkten im November. In der detaillierten Umfrage zeigte sich, dass die Unternehmen mit ihren laufenden Geschäften weniger zufrieden waren als zuvor und auch die Erwartungen für das erste Halbjahr 2024 wurden skeptischer beurteilt.
ifo Geschäftsklima Deutschland |
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(Indexwerte, 2015 = 100, saisonbereinigt) |
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M/J |
12/22 |
01/23 |
02/23 |
03/23 |
04/23 |
05/23 |
06/23 |
07/23 |
08/23 |
09/23 |
10/23 |
11/23 |
12/23 |
Klima |
88,9 |
90,1 |
90,9 |
92,9 |
93,1 |
91,5 |
88,7 |
87,4 |
85,8 |
85,8 |
86,9 |
87,2 |
86,4 |
Lage |
94,2 |
94,4 |
94,0 |
95,5 |
95,1 |
94,9 |
93,8 |
91,4 |
89,0 |
88,7 |
89,2 |
89,4 |
88,5 |
Erwartungen |
83,8 |
86,0 |
87,8 |
90,3 |
91,2 |
88,2 |
83,3 |
83,5 |
82,7 |
83,1 |
84,8 |
85,1 |
84,3 |
Quelle: ifo Konjunkturumfragen, Dezember 2023 |
Die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe, besonders in den energieintensiven Betrieben, und im Handel, wegen des enttäuschenden Weihnachtsgeschäfts, ging deutlich zurück, im Bauhauptgewerbe sank sie sogar auf den niedrigsten Wert seit September 2005.
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, dass das Auffüllen des so genannten Klima- und Transformationsfonds mit nicht verbrauchten Mitteln des Corona-Pandemiefonds verfassungswidrig und somit nichtig ist, führte zu einem neuen Haushalt der Bundesregierung. Jetzt sollen Unternehmen und Haushalte mehr belastet und weniger entlastet werden. Das ifo Institut revidierte daher seine Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands nach unten. Es erwartet statt der bisherigen Wachstumsschätzung des Bruttoinlandsprodukts von 0,9% nur noch eine Steigerung um 0,7%. Die ifo Konjunkturampel, die die Wahrscheinlichkeit für eine positive Wirtschaftsentwicklung anzeigt, drehte in den roten Bereich. Auch das ifo Beschäftigungsbarometer, das die Bereitschaft der Wirtschaft misst, Personal einzustellen, sank im Januar. Nur noch der Dienstleistungssektor will seinen Personalbestand erhöhen, aber auch hier nahm die Einstellungsbereitschaft ab.
Quelle: ifo Institut, Konjunkturumfragen
Deutschland hinkt der Weltwirtschaft hinterher und belegt auch innerhalb der Europäischen Union nur hintere Plätze, die Lage ist zweifellos ernst. Die Einstellungsbereitschaft der Wirtschaft sinkt und zeigt als Frühindikator an, dass im bislang robusten Arbeitsmarkt Entlassungen wahrscheinlicher werden. Bei einer anhaltend wirtschaftsfeindlichen Politik, vor allem im Energiesektor und durch ständig steigende Bürokratieanforderungen, erscheinen uns derzeit die Gefahren für die Konjunkturentwicklung erheblich größer als die Chancen.
Ihr MKM-Team